Cannabis Düngen
Cannabis Düngen – Auf was sollte man alles achten?
Aufgrund der Nachfrage besteht anscheinend großes Interesse daran einen Beitrag zum „Richtigen Düngen“ zu verfassen. Viele nutzen den Dünger von Hesi, GEH und Biobizz. Oder sind einfach nur auf der Suche nach guten Ausgangswerten für andere Dünger, bei denen noch keine verlässlichen Erfahrungswerte existieren. Aber die Frage Cannabis düngen wie oft und was sollte man beachten, stellt sich wohl jeder Anfänger.
Ich empfehle unbedingt ein Messgerät (EC-Meter) zu kaufen, um das Wasser perfekt mit Dünger anzureichern. Die Informationen stammen aus eigenen Erfahrungen und sind teils aus verschiedenen Quellen gesammelt. Ich habe die Daten lediglich für euch sinnvoll aufbereitet und etwas verallgemeinert. Dabei geht es vor allem um Cannabis Düngen in der Blüte und auch was man vor der Ernte machen kann.
In manchen Bereichen müssen eigene Erfahrungen gesammelt werden, die man dann mit einfließen lässt. Cannabis düngen wie oft eigentlich? Hauptsächlich sind die Informationen hier dazu gedacht, relativ selbständig mit Dünger umgehen zu können. Anmerkungen, Erfahrungen sind sehr erwünscht, denn nur durch eure Beiträge wird die Sache noch vollständiger.
Andere Voraussetzungen wie pH-Wert oder Wasserqualität muss jeder für sich selber bestimmen bzw. wird wenn gewünscht in einem späteren Beitrag behandelt. Hier wird nur auf das richtige Düngen eingegangen.
Cannabis Düngen - Verschiedene Lebensphasen
Die Blüte ist nicht nur eine Phase, es ist der entscheidende abschnitt in deiner Zucht. In der die Pflanzen nicht einfach einen bestimmten Bedarf haben, der mit einer einzigen Mischung, wie z. B. der Lucasformel bedient werden kann. Wer schon mal eine Pflanze in der Blütephase hatte, weiß dass die Pflanze in der Blüte ganz unterschiedliche Phasen durch machen und somit unterschiedliche Nährstoffe brauchen.
Umso unterschiedlicher die Entwicklung in den einzelnen Phasen sind, so unterschiedlich ist auch ihr Nährstoffbedarf. Als Erstes gehe ich auf die Entwicklungsstadien einer 10-wöchigen Blüte detailliert ein, um einen groben Überblick zu schaffen.
Blütewoche 1 bis 2
Die Pflanze ist eigentlich noch in der Cannabis Wachstumsphase und braucht einige Zeit um in die Blüte zu schalten. Es gibt erst mal noch einen kräftigen Wachstumsschub. Der Bedarf an N(Natrium) und K(Kalium) die beide Hauptbestandteile des Düngers sind, ist dementsprechend hoch. Beide Nährstoffe sind für die Bildung von Stiel, Äste und Blattmaterial notwendig.
Kleine Pflanzen bei wenig Licht haben hier einen niedrigeren Bedarf Nährstoffbedarf als größere mit sehr viel Licht. N und K sollten am Anfang in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Zu viel N im Verh. zum K macht lange Nodienabstände und vermindert die Bildung von Blättern. Wie man sieht, kommen immer sehr viele Faktoren zusammen wenn es um die Natur geht. Zur Beurteilung des Pflanzenzustandes braucht man ein gutes Auge und Erfahrung.
Blütewoche 3 bis 4
Je nach Sorte wird der Stretch vielleicht noch nicht langsamer, aber das Outing ist schon eingetreten und es bilden sich nun deutliche Fruchtansätze bzw. Blütenansätze. Der P(Phosphor) und K(Kalium) Bedarf beginnt zu steigen.
Der Bedarf an N(Natrium) bleibt fast gleich, da immer noch Blattmaterial gebildet wird. Genaueres und die richtige Anwendung in den verschiedenen Phasen kommt bei „Nährstoffbedarf“. Ich beschränke mich hier auf den groben Bedarf und erkläre, warum der veränderte bedarf eintritt.
Blütewoche 5 bis 6
Jetzt geht’s endlich richtig los für die Pflanze. Die Trichome vermehren sich wie verrückt. Blütenansätze werden zu Buds und es nimmt die ersten Züge an, was man in gut 5 Wochen ernten soll. Der N-Bedarf sinkt denn Blätter werden ja keine mehr gebildet und der Stretch ist auch schon vorbei. Der P/K-Bedarf hingegen steigt trotzdem noch leicht an.
Blütewoche 7 bis 8
Es werden kaum mehr Calyxen wachsen, aber sie werden anschwellen und zu dicken Buds reifen. Die Pflanze ist nun voll im Blütestress, weil sie nicht bestäubt wurde, gibt sie nochmal alles, um männlichen Pollen aufzufangen. Die Harzmenge wird bei einigen Sorten nochmal verdoppelt. Die Pflanze braucht in dieser Phase fast nur noch P/K, aber auch der P/K bedarf sinkt erheblich.
Sollte man trotzdem hohe Mengen an P/K geben, braucht man sich über plötzliches vergilben der Blätter nicht wundern und die Düngemenge sofort drastisch senken. Bei optimalen Werten, wird sich die Pflanze zum Ende hin in wirklich schönen, gesunden Herbstfarben zeigen.
Blütewoche 9 bis 10
Die Pflanze ist so gesehen am Ende und wir warten nur noch darauf, dass die Trichome den gewünschten Reifegrad haben. Mehr als Wasser braucht die Pflanze jetzt nicht mehr. Rest Dünger soll in dieser Phase abgebaut werden, da sie den Geschmack des Endproduktes beeinträchtigen würden.
Zu beachten ist aber, dass die Stadien bei verschiedenen Sorten oder gar Phänotypen nicht übertragbar wie im Beispiel sind. Selbst bei 12 Wochen Blüte können die Abweichungen enorm sein. Während meine Amnesia Haze z. B. bis zum Schluss jede Menge Nährstofflösung säuft, verweigert meine Critical Jack ca. 2–3 Wochen vor Ende der Blüte jeglichen Dünger.
Was die Pflanzen eben noch an einem Tag an Wasser gebraucht haben, steht auf einmal 5 Tage lang im Topf. Darauf muss man entsprechend reagieren, damit die Pflanze nicht überdüngt wird. Genau deswegen sollte man die Pflanzen kennenlernen und ganz genau beobachten.
Grundlage für das nächste Thema ist das Minimumgesetz. Cannabis düngen wie oft und was muss man beachten? Das sagt, dass die Nährstoffe bei einem entsprechenden Bedarf in einem bestimmten Verhältnis gegeben sein müssen. Sollte ein Nährstoff im Übermaß vorhanden sein, so zeigt sich das relativ schnell als Mangel eines anderen Nährstoffs und lässt sich an der Pflanze ablesen.
Bei einer Überdosierung des Nährstoffes Phosphor zum Beispiel zeigt die Pflanze oft sehr gelbe Blätter, Blüteverzögerung bei zu N-lastiger Ernährung oder manche Spurennährstoffmängel durch zu viel P/K. Die Zahlenwerte von NPK mit denen ich hier arbeite beziehen sich auf die Angaben hinten auf der Flasche.
Cannabis Düngen & EC-Wert
Den tatsächlichen Nährstoffgehalt messen wir über den EC-Wert. Weil es oft zu Überdüngung kommt, werde ich ein paar Richtwerte angeben, die eine Überdüngung ausschließen sollten. Alle angebenen EC-Werte beziehen sich nur auf den Düngeranteil.
Ich kenne euer Leitungswasser leider nicht, deswegen müsst ihr euren Leitungswasser-EC raus rechnen. Im Folgenden werde ich ein gutes Nährstoffprofil für den Dünger des GHE Flora 3part geben, den man auch auf andere beziehen kann. Die Werte decken sich oft recht gut mit anderen Marken von einfach anzuwendendem Hanfdünger.
Das liegt nicht zwingend daran, dass es sich um Cannabis Dünger handelt, sondern auf eine schnellwachswende und stark zehrende Pflanze. Basilikum hat beispielsweise einen ähnlichen Nährstoffbedarf. Die Empfehlungen der Hersteller meinen es mit den Angaben des Düngers immer sehr gut.
Meine Vermutung ist das natürlich auch diese Industrie davon profitiert, wenn das Produkt viel konsumiert wird, aber genau das führt oft dazu das Pflanzen überdüngt werden. Zudem hängt der EC-Wert auch ziemlich von der Pflanzengröße und dem verwendetem Wasser ab. Beim professionellen Anbau sollte man sich immer fragen Cannabis düngen wie oft?
- Wuchs: ( Angaben jeweils N-P-K)
- 16-7-20 Kleine Pflanzen/Stecklinge EC 0,6 – 0,8
- 13-6-13 Große Pflanzen EC 0,8 – 1,0
Blütewoche 1 bis 2
16-7-20 Immer noch Wuchs EC 0,8 – 1,0
üngt man hier mit einem zu geringen EC hat man schnell einen heftigen P-Mangel. Das äußert sich an großen braunen ausgetrockneten Flecken auf den Blättern. Leichter P-Mangel zeigt sich in Form von violetten Stielen dieser ist, aber schnell zu behebbar. Wachsen in dieser Phase allerdings Schlabberblätter, ist man mit dem EC schon gut oben und sollte darauf achten nicht zu Überdüngen.
Blütewoche 3 bis 4
8-6-12 Blüte beginnt EC 1,0 – 1,2
Ein Blick auf die Nährstoffe zeigt die Veränderung von NPK im Vergleich zu der ersten Phase. EC steigt wegen dem erhöhten P/K Anteil.
Blütewoche 5 bis 6
8-11-16 Mitten in der Blüte und der N Bedarf sinkt. P/K bleibt gleich EC 0,8 – 1,0
Erhöht man den EC in dieser Phase anstatt ihn zu senken hat man ganz schnell gelbe Blätter im Schrank.
Blütewoche 7 bis 8
5-15-13 Blüte geht dem Ende entgegen fast nur noch P/K Bedarf EC 0,6 – 0,8
Blütewoche 9 bis 10
Reines pH-reguliertes Wasser zudem muss man nicht zwingend ausspülen. In den 2 Wochen können die pflanzen auf Diät gesetzt werden und ruhig noch restliche Nährstoffe verbrauchen.
Zusammenfassung:
N-P-K | EC | ||
Wachstum | 16-7-20 | 0,6-0,8 | |
BW1-2 | 16-7-20 | 0,8-1,0 | |
BW3-4 | 8-6-12 | 1,0 -1,2 | |
BW5-6 | 8-11-16 | 0,8 – 1,0 | |
BW7-8 | 5-15-13 | 0,6 – 0,8 | |
BW9-10 | 0-0-0 | 0,0 |
Umrechnung für andere Marken
Grundsätzlich lassen sich die Bedarfe auch auf andere Dünger Marken umrechnen. Hier ein paar Beispiele. Ich beschränke mich auf GHE, die NPK-Werte einfach zu recherchieren waren. Wir versuchen beim Arbeiten mit anderen Düngern eigentlich nur die N-P-K-Spalte der obigen Tabelle zu imitieren. Dabei muss sich immer die Frage gestellt werden Cannabis düngen wie oft?
GHE Flora 3 Part Dünger als Beispiel
NPK-Werte der Komponenten:
Grow: 3-1-7
Micro: 5-0-1
Bloom: 0-5-4
Für Blütewoche 1-2 berechnen wir den Bedarf so:
Ziel-NPK: 16-7-20 (entspricht Mische G-M-B 2-2-1)
Für N: (Grow x 2) + (Micro x 2) + (Bloom x 1)= 3×2 + 5×2 + 0x1 = 16
Für P: 1×2 + 0x2 + 5×1 = 7
Für K: 7×2 + 1×2 + 4×1 = 20
Analog berechnet man das für die anderen Mischungen und kommt auf die obige Tabelle. Wenn man jetzt ne Mischung aus einem eigenen Dünger erstellen will, muss man nur von hinten her rechnen und die einzelnen Komponenten so mischen, dass man ungefähr auf die jeweilige Zielmischung kommt.
GHE FloraNova
Die Grow und Bloom sind jeweils Volldünger, können also einzeln angewendet werden. Einer Mischung steht aber nichts entegegen(nur in Wasser und einzeln zugeben, gut umrühren), auch mit Ripen.
Hier die Werte(NPK):
Ich rechne hier nicht nochmal alles vor, sondern gebe lieber ein paar grundlegende Denkanstöße mit, damit ihr selbständig damit arbeiten könnt. Die NpK-Profile sind maßgeblich für die Mischungen
Grow 7-4-10
Bloom 4-8-7
Der Grow eignet sich also sehr gut als Dünger für Wachstum und BW1-2 Es sind auch nur Verhältniszahlen. Die NPK 7-4-10 des Nova Grow entsprechen ungefähr der Mischung 2-2-1 mit NPK 16-7-20. Nova Grow mal 2 ist also NPK 14-8-20.
Die Stärke wird nämlich über den EC bestimmt Der Bloom liegt bedarfsmäßig irgendwo zwischen BW 5-6 und BW 7-8 Mit dem Grow sollte man also die Mische etwas N/K lastiger bekommen für BW3-4 Mit Ripen bekommt man die Sache dann P/K lastiger für BW 8-9 Oder eben in BW9 nur noch Ripen.
GHE FloraDuo
Grow 5-0-5 Bloom: 1-5-3
Für BW1-2 kommt mal also mit G:B 2:1 ganz gut klar. Das gibt ein NPK Verhältnis von 11-5-13
Alle weiteren Überlegungen sollten nun ein Klacks sein
Fazit
Die NPK- Verhältnisse sind nicht in Stein gemeißelt. Es sollte sich immer gefragt werden Cannabis düngen wie oft? So wie jeder auch mal zwei Schnitzel verträgt, kann man die Pflanzen auch in einem gewissen Rahmen anders ernähren und wenn die Mischungen etwas abweichen, geht die Ernte nicht gleich verloren.
So lässt sich z.B. mit der 1-1-1(G-M-B) aus der Affenformel ein kompletter Zyklus durchstehen. Nicht auf Optimal ertrag ausgelegt , aber möglich einen Grow ohne Mängel durchzuziehen. Die Frage nach dem Cannabis Düngen muss auch immer individuell betrachtet werden, denn jede Sorte und Pflanze ist anders.